Wir testen die Ostsee!

oder: Von der Schwierigkeit, eine Schifffahrt auf der Ostsee zu machen

 

Aber erst einmal alles auf Anfang: Wir (2 Mamas, 1 Kind, 1 Hund) haben für den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (unerkannt!) eine Unterkunft, ein Restaurant und ein Freizeitbad getestet.

Unsere Wahl fiel auf ein Tipi in der Regenbogen Ferienanlage Boltenhagen, der Zeitraum war perfekt gewählt: Ende September/ Anfang Oktober war das Wetter himmlisch: Kein einziges Mal Regen, nur Sonne!

Unser Tipi
Unser Tipi


Wir, seit Jahren begeisterte Camper (vor allem auf Naturcampingplätzen) waren gespannt, ob wir uns auf eine - sagen wir - klassische Ferienanlage, in einem hochtouristischen Ferienort einlassen könnten. Als Fazit vorweg: Das "Experiment" ist - dank Nebensaison - geglückt, wir hatten sehr schöne "Testtage"!


Schon bei der Begrüßung hieß uns die Sonne willkommen und die kleinen Aufmerksamkeiten waren sehr einladend, ebenso unsere Aussicht, da kamen schwedische Erinnerungen auf:

Ok, etwas dichte Bebauung, aber immerhin (fast) so wenig Menschen wie in Schweden...;-)


Nach dem Auspacken ging es sofort an den Strand, der erfreulich nah und schnell zu Fuß zu erreichen war:

 

Am nächsten Tag stand natürlich die Erkundung der Ferienanlage bzw. des Spielplatzes auf dem Programm und dank des großen und einladenden Spiel-Areals war es ein Riesenspaß!

 

Ein toller Vorteil der Ferienanlage ist, dass sie genau zwischen Meer und Wald/Wiesen liegt, so dass man landeinwärts ebenso schnell wie am Strand, auch im Wald bzw. auf den Feldern ist, die zu langen (Hunde-)Spaziergängen einladen. So kam auch unser Wotan auf seine Kosten:


Schilder lockten schon auf der Hinfahrt und auch unser erstes anvisiertes Schifffahrtsunternehmen - die MS Seebär - hat dort ihren Hafenplatz: Also zog es uns zur "Weißen Wiek", um mit dem Ausflugsschiff zu den Seehundbänken zu fahren. Die Weiße Wiek ist ein rund um den Yacht-Hafen gebauter Hotelkomplex, der zum Zeitpunkt unseres Urlaubs zielgruppentechnisch eher einem riesigen Altersheim entsprach - in mondäner Lage versteht sich.

Der Fischerei-Hafen nahm zwischen den zahlreichen High-End-Segelyachten einen eher bescheidenen Raum ein. Für uns war die Ansammlung von Kuttern und Fischerhäuschen aber der einzig authentische und damit schöne Bereich in dieser sterilen Anlage:

Jetzt kommen wir zu unserem 1. Versuch eine Schifffahrt auf der Ostsee zu unternehmen. Eine kurze telefonische Rückfrage mit dem Unternehmer ergab, dass die MS Seebär zu den gewohnten, auf der Website verzeichneten Zeiten fahren wird. Die Frage, ob reserviert werden soll, wurde verneint.

Bei unserer Ankunft am Schiff erfuhren wir, dass die MS Seebär nur startet, wenn genügend Fahrgäste zusammen kommen. Wir hatten Pech, die letzte Fahrt kam mangels Interesse nicht zu stande. Die Frage, welche der angebotenen Abfahrten die am meisten frequentierte und damit sicherste sei, wurde unwirsch beantwortet. Auf die Nachfrage, warum uns die Rahmenbedingungen nicht schon bei unserem Telefonat oder auf der Webseite mitgeilt worden sind, wurde der Kapitän derart pampig und beleidigend, dass wir auf dem Absatz kehrt machten, um uns einen anderen Anbieter zu suchen. Diese Situation war mit Abstand die unerfreulichste des gesamten Urlaubes. Wir hatten bisher und danach sämtliche Dienstleister als offene und freundliche Menschen erlebt.


Nach dieser Begegnung ging es an den Strand, zur Seebrücke Boltenhagen. Durchatmen. Sonne tanken. Möwen. Nasser Hund. Einfach schön.


Boltenhagen liegt zwischen Lübeck und Wismar, so dass wir am nächsten Tag eine Fahrt durch den Klützer Winkel unternahmen, um dem Geschichtserlebnisraum "Roter Hahn" in Lübeck einen Besuch abzustatten. Auf dem Weg fühlten wir uns dank "Opas Bio-Bauernhof" in Neuenhagen zeitlich zurück versetzt in die 50er Jahre. Wir standen kurz vor den "Kartoffelferien", wie die Herbstferien früher genannt wurden, und durften zusehen, wie die Kartoffeln mit Pferdegespann aus der Erde geholt wurden!




Kartoffelernte Anno 1955?




Nein, Kartoffelernte Anno 2015 auf "Opas Bio-Bauernhof"!


Angekommen in Lübeck ging die Zeitreise auf dem Bauspielplatz weiter und unsere Tochter freute sich über Hühner, den (roten) Hahn, Gänse, Pferde und Ziegen! Obwohl es sich hier nicht mehr um einen klassischen "Bauspielplatz" bzw. "Spielplatz", sondern tatsächlich um einen "Geschichtserlebnisraum", der von seinen Bau- und sonstigen Aktionen lebt, handelt, sei ein Besuch empfohlen, vor allem zu den Zeitpunkten, zu denen besondere Ereignisse stattfinden.


Nächster Tag, neues Glück: Nach der nicht stattgefundenen Schifffahrt zur Seehundbank nahmen wir einen neuen Anlauf - bei einem anderen Anbieter, Abfahrt sollte die Seebrücke Boltenhagen sein - wäre bloß nicht der Nebel am frühen Morgen gewesen...

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts - vor allem kein Ausflugsschiff...ohne Schiff keine Schifffahrt, und so musste die Ostsee zum 2. Mal ohne unsere Begutachtung auskommen...


Also Planänderung und bei dieser "Suppe" ab ins Schwimmbad! Und da es der Zufall so wollte, bestand unsere "Mission" ohnehin auch darin, das "Wonnemar Wismar" zu testen, und daher: Nix wie hin!

Das Erlebnisbad bietet wirklich alles, was man sich nur vorstellen kann: Wellenbad, Wirlpool, Kinderwelt, Außenbecken mit Strömungskanal, Saunabereich, Restaurant und, für uns (Erwachsene) das absolute Highlight: der Wonnemar-Tower (eine Wasserrutschen-Anlage mit unterschiedlichen Höhen und Geschwindigkeiten)! Da das Fotografieren logischerweise im Innenbereich verboten und schwierig ist, gibt's nur einige Fotos von außen - übrigens wieder mit super Sonnenschein, denn der Nebel hatte sich mittlerweile verzogen...!


Wie dieser Tag begann, so endete er auch: neblig. Aber Nebel ist nicht gleich Nebel, und per Zufall konnte ich diesen Moment auf der Pferdekoppel neben dem Campingplatz einfangen!


Dreimal ist Bremer Recht, und da wir gebürtige Bremerinnen sind, galt das auch für uns: Am nächsten, letzten Tag zogen wir erneut los, um unsere heißersehnte Schifffahrt auf der Ostsee zu unternehmen! Das Wetter sah auch zunächst gar nicht so schlecht (sprich: neblig) aus, so dass wir guter Dinge waren...aber irgendwie kam er dann doch zurück: THE FOG! ;-) Aber immerhin: Das Schiff ist gekommen - nur bei der schlechten Sicht wollte niemand mitfahren...und: Der Kapitän war sehr nett! :-) Fazit: Vielleicht ist es doch in der Hauptsaison einfacher, eine lustige Seefahrt zu erleben!?

 

Statt der Schifffahrt gab es dann aber eine eindrucksvolle Möwenfütterung auf der Seebrücke:


Und am Ende des Tages, zum Abschluss der Reise, durften wir auch noch das platzeigene Restaurant "Das Landhaus" ausgiebig testen, was dank der guten regionalen Küche ein schönes, leckeres und sehr zu empfehlendes Erlebnis war! :-) Auch die Weinkarte ist sehr gut und es gibt die Möglichkeit, die angebotenen Weine außer Haus (z.B. am Kamin im Tipi!) zu genießen!


Alles in allem: Wir haben sehr, sehr schöne entspannende Tage im Tipi, an der Ostsee, am Meer, in der Herbstsonne verleben dürfen! Schön war's! :-)

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Kommentare: 3
  • #1

    Eva Meiser (Donnerstag, 15 Oktober 2015 11:15)

    Hi Sandra,

    ein ansprechender Reisebericht mit mal wieder tollen Fotos. Also Mecklenburg ist schon super, nächstes Jahr will ich auch mal wieder irgendwo hin an einen See wo es schöne Fische gibt, die sich für eine Mahlzeit eignen.
    viele Grüße
    Eva

  • #2

    Gabi Hildebrand (Donnerstag, 15 Oktober 2015 12:23)

    Ein super beschriebener Reisebericht, und tolle Fotos.
    Gefällt mir Daumen hoch . Lieben Gruß Gabi

  • #3

    karin linzenich (Donnerstag, 15 Oktober 2015 22:05)

    Ein sehr schöner und amüsanter, gerne gelesener Reisebericht eurer kleinen Familie mit Hund. Wunderschöne Fotos durfte ich auch sehen, danke und liebe Grüße